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Mehr als zehn Jahre lang hat transfer e.V. im Auftrag des BMFSFJ unter diesem Projektdach wesentlich zur Qualifizierung und Weiterentwicklung Internationaler Begegnungen und des Kinder- und Jugendreisens beigetragen. Eine Auswahl der zentralen Ergebnisse haben wir in unserem Archiv zusammengestellt.

Formate

Viele auch heute noch aktuelle Themen und Projekte haben in den TiB-Seminaren ihren Ursprung, genauer gesagt in der jährlich stattfindenden, sogenannten Projektschmiede. Das heutige transfer-Motto „Anschieben. Matchen. Managen.“ hat dort gewissermaßen seinen Ursprung: Menschen unterschiedlicher fachlicher Herkunft, meist aus der praktischen Arbeit vor Ort kamen zusammen, um sich über ihre Herausforderungen, Erfahrungen und Unterstützungsbedarfe auszutauschen. Sie erarbeiteten gemeinsam Projektideen und entwickelten diese mit unserer fachlichen Begleitung zu antragsfähigen Vorhaben, die nach einer kritischen Prüfung durch einen Beirat und bei anschließender Bewilligung durch das Ministerium von transfer koordiniert wurden.

Nachfolgend einige ausgesuchte Beispiele erfolgreicher Projektumsetzungen: 

 

Schutz vor sexualisierter Gewalt im Kinder- und Jugendreisen

2008 kam das Thema unter dem Arbeitstitel „sex. Übergriffe im Kinder- und Jugendreisen“ erstmals zur Sprache. In einem mehrjährigen Prozess und mit finanzieller und fachlicher Unterstützung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung wurde aus den TiB-Seminaren heraus zunächst die Handreichung „Sex. Sex! Sex?“ entwickelt. Es folgten zahlreiche Fachtage und Informationsmaterialien. Letzte Produkte in diesem Themenfeld sind die Handreichung „Schutzkonzepte im Kinder- und Jugendreisen“ und der dazugehörige Fachkräftepool. 

Sex. Sex! Sex? – Umgang mit Sexualität und sex edition aej (Hrsg.) ueller Gewalt bei Internationalen Begegnungen, Kinder- und Jugendreisen

Die überarbeitete und erweiterte Neuauflage der Schulungsmappe „Sex. Sex! Sex?“ ist nun erhältlich. Nach einer knapp einjährigen Überarbeitung wurden die Inhalte der Mappe um die Themen Täter(innen) und Täter(innen)strategien sowie Empfehlungen des Runden Tisches „Sexueller Kindermissbrauch“ ergänzt. Zudem konnten die Bereiche Interkulturelle Sexualpädagogik, Kommunikation und Rechtliche Aspekte sowie ausgewählte Arbeitshilfen aktualisiert und erweitert werden. Die Mappe präsentiert sich darüber hinaus in einem neuen Gewand: Das nunmehr gedruckte Arbeitsbuch enthält das entsprechende Hintergrundwissen. Alle Arbeitshilfen und Literaturangaben befinden sich auf einer dazugehörigen CD. Ein praktischer Einhefter bietet die Möglichkeit, individuelle und trägerbezogene Unterlagen zu ergänzen.
Die Erweiterung der Schulungsmappe konnte mit fachlicher und finanzieller Unterstützung der BZgA sowie finanzieller Unterstützung durch das BMFSFJ realisiert werden. Sie ist über die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V. (aej), das BundesForum Kinder- und Jugendreisen e.V. und den transfer e.V. erhältlich.
Die Schulungsmappe bietet Teamern, Betreuern und Ausbildern zu den Themenbereichen Sexualpädagogik, Sexualinformation, Sexuelles Lernen, Recht, Kommunikation, interkulturelle Sexualpädagogik, Prävention, Konfliktmanagement und Krisenintervention nicht nur ausführliche Hintergrundinformationen, sondern in Form von Kopiervorlagen, Bausteinbeschreibungen und Schulungskonzepten auch ganz praktische Tipps für die Arbeit vor Ort. Zahlreiche Hinweise auf ergänzende Materialien, Beratungsstellen und Internetangebote ergänzen die Informationen zu einer hervorragenden Handreichung, mit deren Hilfe man sich bestens auf die Lernchancen und Risiken von Sexualität im Kontext Internationaler Begegnungen, Kinderund Jugendreisen vorbereiten kann.

 

125 Seiten DIN A4;
24,95 € zzgl. 3,00 € Versandkosten innerhalb Deutschlands.

 

Wichtiger Hinweis:
Ergänzungslieferung zur ersten Auflage. Zur Aktualisierung der ersten Auflage gibt es eine entsprechende, günstige Ergänzungslieferung, die die oben skizzierten Ergänzungen enthält und problemlos in die Mappe integriert werden kann.

Abbildung der Titelseite der Handreichung-Schutzkonzepte

Handreichung „Unterstützungstools zur Umsetzung umfassender Schutzkonzepte im Kinder- und Jugendreisen“

Um Jugendreiseorganisationen und -unterkünfte dabei zu unterstützen, geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen, hat eine Arbeitsgruppe mit Mitteln des Bundesjugendministeriums (BMFSFJ) sowie fachlicher Unterstützung durch den Deutschen Kinderschutzbund (DKSB) und den Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) ein umfassendes Schutzkonzept vor sexualisierter Gewalt bei Kinder- und Jugendreisen als praxisnahe Handreichung entwickelt.

Herausgeber: Textfeldtransfer e.V., BundesForum Kinder- und Jugendreisen e.V. und Reisenetz – Deutscher Fachverband für Jugendreisen e.V.

Erklärtes Ziel ist es, Jugendreiseorganisationen und -unterkünfte in die Lage zu versetzen, ihr bereits bestehendes Schutzkonzept mit weiteren Bausteinen zum Schutz vor sexualisierter Gewalt zu optimieren oder eigenständig ein gänzlich neues, umfassendes Schutzkonzept zu erarbeiten.

Dazu enthält die Handreichung zahlreiche Beispiele guter Praxis, konkrete Formulierungshilfen, fachliche Hintergrundinformationen und praxisnahe Umsetzungshinweise.

Dass damit nun ein wertvolles, praxistaugliches Instrument zur Verbesserung der Maßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt auf Kinder- und Jugendreisen zur Verfügung steht, bestätigt auch der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) Johannes-Wilhelm Rörig:

„Die Handreichung setzt sich anschaulich mit der Entwicklung und Umsetzung von Schutzkonzepten auseinander. Die auf hohem fachlichem Niveau erarbeiteten Inhalte basieren auf speziell für Kinder- und Jugendreisen erarbeiteten Qualitätsstandards unter Berücksichtigung des aktuellen fachpolitischen Diskurses.“

Bestellungen für eine Schutzgebühr in Höhe von 5,00 € pro Exemplar zzgl. 3,00 € Versandkosten.

Bestellmöglichkeiten (per Mail, Fax oder Telefon) unter dem Stichwort „Schutzkonzepte“ mit Angabe von Liefer- und Rechnungsadresse unter:

BundesForum Kinder- und Jugendreisen, service@bundesforum.de, 030/44650410 (fon), 030/44650411 (fax)

transfer e.V., service@transfer-ev.de, 0221/9592190 (fon), 0221/9592193 (fax)

Fit in deutscher Zeitgeschichte

Was wissen Teamer:innen von Internationalen Begegnungen und Kinder-. Und Jugendreisen eigentlich von der deutschen Geschichte? Mit dieser Frage beschäftigte sich eine Expert:innengruppe mit dem Historiker Dr. Justus H. Ulbricht in den Jahren 2010 bis 2012. Dabei wurde schnell klar, dass das übliche Schulwissen kaum ausreicht, um insbesondere in internationalen Gruppen mit der Neugier, den Fragen und den Herausforderungen umzugehen. Gerade vor dem Hintergrund zunehmender nationalistischer Tendenzen schien es vor diesem Hintergrund nur logisch, Materialien zu entwickeln und bereitzustellen, um Teamer:innen Hintergrundwissen an die Hand zu geben, das sie fit in deutscher Zeitgeschichte macht.

Kinder- und Jugendreisen im Kontext von Hochschulen 

Kinder- und Jugendreisen sind als Kinder- und Jugenderholung im achten Sozialgesetzbuch unter §11 als Maßnahme der Jugendarbeit verankert. Damit sind sie als Teil der Jugendhilfe anerkannt und sollte eine entsprechende Würdigung bei der Qualifizierung von Pädagoginnen und Pädagogen und im Feld der sozialen Arbeit erfahren. Fakt war (und ist) jedoch, dass Kinder- und Jugendreisen an den überwiegenden Hochschulen keinen Platz in den Curricula pädagogischer bzw. erziehungswissenschaftlicher Studiengänge findet. Vielen Studierenden sind Angebote im Kinder- und Jugendreisen höchsten aus eigener Kindheit und Jugend als ehrenamtliche Angebote von Kirche, Sportverein oder Jugendtreff bekannt. Dass sie hingegen ein eigenständiges Feld sozialer Arbeit und Freizeitwissenschaft darstellen können, ist vielen unbekannt.

 

2011 startete über die TiB daher eine Initiative zur Bekanntmachung und Etablierung von Internationalen Begegnungen und Kinder- und Jugendreisen an Hochschulen, die heute über das Projekt „Forschung und Praxis im Dialog“ fortgesetzt wird. In den vergangenen 10 Jahren wurden zahlreiche versuche unternommen, die Themen an Hochschulen zu platzieren: Teilnahme an Einführungswochen, Beteiligung auf Praxismessen, Durchführung von Fachtagen, Vermittlung von Praktika bis hin zur Umsetzung eigener Lehraufträge und Lehrveranstaltungen.

Die vielfältigen Konzepte und Ideen zur Platzierung von Kinder- und Jugendreisen sowie internationaler Begegnungen an Hochschulen sind auch heute noch aktuell.

Eine Übersicht hierzu bietet die Internetseite:

Mäuse für Mobilität 

Die Teilnahme an internationalen Begegnungen sowie Kinder- und Jugendreisen sollte für alle Kinder und Jugendlichen möglich und vor allem unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten ihrer Familien sein. Dass dies in der Realität völlig anders aussieht, belegen zahlreiche Studien. Während es im Kinder- und Jugendreisen noch einigermaßen „gerecht“ zugeht, sind internationale Begegnungen, insbesondere langfristige, noch immer zu einem immens hohen Anteil wohlhabenden Familien vorbehalten. 2016 konnte im Rahmen der TiB-Seminare zu diesem Thema eine Broschüre mit dem treffenden Titel „Mäuse für Mobilität“ herausgegeben werden, die die Ergebnisse und Erkenntnisse zu Möglichkeiten einer finanziellen Unterstützung für Familien zusammenstellt, die in einem zweijährigen Prozess von einer Arbeitsgruppe zusammengetragen wurden.

Titelseite von der Broschüre Mäuse für Mobilität
PDF

Die Broschüre „Mäuse für Mobilität“ ist auch als Printversion verfügbar.

0,00 € zzgl. 3,00 € Versandkosten innerhalb Deutschlands.

Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen 

Kinder und Jugendliche, die an Reisen teilnehmen, sie sind vielfältig, viele kleine eigene Persönlichkeiten. Das bringt es mit sich, dass der Umgang mit ihnen Teamer:innen an der einen oder anderen Stelle vor besondere Herausforderungen stellt. Kreative Verhaltensweisen, diverse Lebensmittelunverträglichkeiten, ganz eigene Sozialisationserfahrungen in den Familien – all dies führt dazu, dass sich Teamer:innen, insbesondere wenn die ehrenamtlich und ohne abgeschlossene pädagogische Ausbildung unterwegs sind, überfordert fühlen können. In Zusammenarbeit mit Fachkräften in den Bereichen Recht, Psychologie und Pädagogik ist über die TiB-Seminare 2017 eine Handreichung zum Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen entstanden, die Teamer:innen Orientierung und Anregungen gibt, wie sie bestimmte Situationen meistern können – ganz klar OHNE einen irgendeinen therapeutischen Ansatz zu verfolgen.

Soziale Medien und mobile Endgeräte bei Kinder- und Jugendreisen 

In Zeiten zunehmender Digitalisierung bestimmen mobiler Endgeräte wie Smartphones und Tablets mehr und mehr unseren Alltag. Auch auf Kinder- und Jugendreisen lässt sich dieser Trend erkennen, der unter anderem dazu führt, dass die Kinder und Jugendlichen die Auswahl ihres Reiseziels vom „Netz“ abhängig machen und nicht vom Programm. Sie haben den direkten Draht nach Hause und zu Freunden und sie sind versucht, mehr zeit vor Bildschirmen als in der Natur oder mit ihrer Reisegruppe zu verbringen. Das stellt Teamer:innen vor ganz neue Herausforderungen, mit denen jeder Träger anders umgeht. Über die TiB-Seminare wurde 2016 eine Methodenbox erarbeitet, die Teamer:innen neben ein paar Grundlagen zu Digitalisierung auch wertvolle Tipps und konkrete Ideen liefert, wie sich Smartphones und Co. in den Reisealltag integrieren lassen und wie eine sinnvolle Verbindung zwischen digitaler und analoger Welt aussehen kann.

Teamer:innen-Akquise im Kinder- und Jugendreisen 

Spätestens mit Beginn der Hochschulreform (Bologna-Prozess) hat eine neue Herausforderung im Kinder- und Jugendreisen Einzug erhalten: Die Akquise und Bindung von Teamer:innen. Insbesondere durch die damit einhergehenden, veränderten Studienbedingungen und neue finanzielle Herausforderungen an Studierende hat die Zahl der Menschen, die sich ehrenamtlich im Kinder- und Jugendreisen engagieren möchten, dramatisch abgenommen. Anwesenheiten bei Seminaren wurden zur Pflicht und der Druck, in den Semesterferien Geld zu verdienen sowie das Studium in der Regelstudienzeit abschließen zu müssen höher. Der Charakter des Studierens veränderte sich.

Bis heute ist daher eine der zentralen Herausforderungen für Veranstalter nicht mehr die Ansprache und Gewinnung von Teilnehmenden, sondern von Teamer:innen. Bis heute hat das Feld unter Federführung von transfer und BundesForum zahlreiche Ideen und Projekte umgesetzt, um gemeinsam für mehr Engagement im Kinder- und Jugendreisen zu werben, mit der ernüchternden Bilanz, dass ehrenamtliches Engagement in Deutschland und insbesondere im Kinder- und Jugendreisen nicht den Stellenwert erhält, den es verdient.

Train the Trainer Qualifizierung

In den 1960er Jahre startete die bundesweite Förderung im Kinder- und Jugendreisen mit dem Ziel der Qualifizierung der pädagogischen Begleitung bei Jugenderholungsmaßnahmen über die sog. Modellseminare, den Arbeitskreis der pädagogischen Referent*innen und die Lernbörse Reisen.

Diese Tradition wurde von den TiB-Seminaren 2009 mit einer dreiteiligen Train-the-Trainer Qualifizierung für Schulungsverantwortliche im Kinder- und Jugendreisen aufgegriffen. Die Reihe setzte sich mit den Themen „Rund ums Team“, „Gruppe im Griff“ und „Schutz vor sexualisierter Gewalt“ auseinander und entwickelte hierzu Schulungsmaterialien.